Willst du wirklich Mr. Moody hören?

An einem Abend kam ein kleiner Junge alleine zur Tür der großen Kirche. Der Platzanweiser am Eingang hielt den kleinen, schmutzigen, zerlumpten Jungen an und schickte ihn nach Hause ins Bett. Auch als der Junge anfing zu erklären, er wolle gern Mr. Moody sehen, wurde ihm der Eintritt verwehrt. Niedergeschmettert und tief enttäuscht ging der Junge an die Seite des Gebäudes und fing an zu weinen.
Gerade in dem Moment kam eine Kutsche zum Kircheneingang und Moody ging Richtung Tür. Er hörte das Weinen und sah den an die Wand gelehnten Jungen. Moody ging zu ihm herüber und fragte ihn nach seinem Problem. Der Junge schaute auf und erklärte, wie gern er Mr. Moody hören wollte und dass es ihm nicht erlaubt wurde. 
Moody lächelte und sagte: „Willst du wirklich Mr. Moody hören?" „Ja, Sir." „Nun, mein Junge, ich weiß, wie du hineinkommen kannst. Ich weiß, wie du an dem großen Kerl dort an der Tür vorbeikommst. Aber denk dran, du wirst alles tun müssen, was ich dir sage. Bist du bereit?" „Ja, Sir", antwortete der Kleine.
Moody drückte die Enden seiner Jacke in die Hände des Jungen und sagte zu ihm, er soll sich an ihnen festhalten und nicht loslassen, bis er es ihm sagt. Dann ging er in das Gebäude und schritt nach vorne zum Podium. Als er an der Kanzel ankam, sagte er: „Gut gemacht. Ich habe dir gesagt, dass du nur hineinkommst, wenn du dich festhältst. Nun, mein Junge, setze dich dorthin." Moody schickte den Jungen auf den Sessel, der für ihn selbst reserviert war. Dort konnte er den ganzen Abend den großen Prediger reden hören.
Der Pfarrer, der diese Geschichte erzählte, sagte: „Ich weiß, dass diese Geschichte wahr ist, denn sie ereignete sich in meiner Kirche. Ja, ich weiß, dass sie wahr ist, denn ich war dieser kleine Junge. Ich hörte den großen D. L. Moody predigen, aber als ich mich an seiner Jacke festhielt, da wusste ich noch nicht viel davon, dass eines Tages ich selbst der Pfarrer dieser Kirche werden sollte."
Was für eine Lektion in Sanftmut!