Wieviel ist ein Kilogramm Eisen wert?

Der verstorbene Bischof von Berlin, Otto Dibelius, wusste es noch bis zum letzten seiner Tage, dass sein Konfirmator Stolte in der Konfirmationspredigt gesagt hatte: ein Kilo Eisen sei nur ein paar Pfennig wert; und wenn man daraus Hufeisen schmiede, dann werde es auch nicht viel mehr wert. Aber schon, wenn man Messerklingen daraus mache, erziele man dafür einen Preis von ein paar hundert Mark. Und wenn man es zu Uhrfedern verarbeite, dann steige der Wert in viele Tausende. Dazu aber müsse das Eisen immer aufs neue in die Glut und müsse wieder und wieder gehärtet werden. So sei es auch mit den Menschen. Wer etwas Tüchtiges werden wolle, der müsse immer wieder in den Schwefelofen der Not hinein; da erst stähle sich der Charakter.

Oswald Sanders schreibt:
Ein Stück Stahl mit einem Wert von 6 Euro, das zu Nähnadeln verarbeitet wird, erhöht damit seinen Wert auf 450 Euro. Wenn das Stück aber in Messerklingen umgewandelt wird, beträgt sein Wert 39.000 Euro. In Uhrfedern verarbeitet, würde sein Wert 300.000 betragen. Worauf ist der sich immer steigernde Wert zurückzuführen? Je mehr man den Stahl behandelt und verarbeitet, wie beispielsweise durch Hämmern, Schlagen, Formen und Pressen, um so besser erträgt er das Feuer, und um so höher steigt sein Wert. »Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit« (2. Kor. 4,17).

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 830
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