Wie weit Nachahmung statthaft ist
C. H. Spurgeon:
Plutarch erzählt, dass bei den Persern diejenigen Personen für die schönsten galten, welche Adlernasen hatten und zwar aus dem einen Grunde, weil Cyrus eine solche Nase hatte. Am Hofe Richards IV. waren Höcker auf dem Rücken Mode, weil der Herrscher einen solchen hatte. Je nachdem die verschiedenen Potentaten, welche sich je herabgelassen haben, die Menschheit zu regieren, gelispelt oder gestottert oder gehinkt oder geschielt oder durch die Nase gesprochen haben, sind diese Schwächen zu Vollkommenheiten erhoben worden und haben sie die Bewunderung der törichten Sterblichen nachgerufen.
Aber ist es nicht sehr betrübend, dass das, was wir bei diesen Speichelleckern bespötteln, sein Gegenstück selbst in den Gemeinden hat? Ist nicht auch unter den Christen die Neigung vorhanden, den geistlichen Schwächen der religiösen Führer und zuweilen der abgeschiedenen Heiligen nachzuahmen? Wir dürfen heiligen Männern nachfolgen, soweit sie Christus nachgefolgt sind; aber nicht ohne Unterschied, nicht in sklavischer Weise, weil wir uns sonst lächerlich machen würden. Einer ist euer Meister, Christus und Ihn in allen Stücken kopieren, ist das einzig Sichere und die höchste Weisheit.
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