Wie Moody zum Glauben kam

Nur wenige haben je von Ed­ward Kimball gehört. Sein Name ist eine Fußnote in den Anna­len der Kirchengeschichte. Doch er war der Sonntagsschulleh­rer, der D.L. Moody zu Christus führte. Eines Nachmittags ging er in das Bostoner Schuhgeschäft, in dem der neunzehnjährige Moody arbeitete, und erzählte ihm im Lagerraum von Chris­tus.
Kimball war das genaue Gegenteil eines mutigen Evangelis­ten. Er war ein schüchterner, leise sprechender Mann. Auf dem Weg zum Schuhgeschäft fürchtete er sich und war sich ziemlich unsicher, ob er genügend Mut aufbringen würde, den jungen Mann mit dem Evangelium zu konfrontieren. Zu jener Zeit war Moody recht ungehobelt und offenkundig Analphabet, doch der Gedanke, mit ihm über Christus zu reden, ließ Kimball erzittern. Jahre später erinnerte sich Kimball an diese Begebenheit. Moody begann, seine Sonntagsschule zu besuchen. Es wurde deutlich, dass Moody die Bibel absolut nicht kannte. Kimball schrieb:

Ich traf die Entscheidung, mit Moody über Christus und seine Seele zu sprechen. Ich ging zu Holtons Schuhgeschäft in die Innenstadt. Als ich fast angekommen war, begann ich mich zu fragen, ob ich es während der Geschäftszeit tun sollte. Und ich dachte, vielleicht würde ich den Jungen in Verlegenheit brin­gen, wenn sich die anderen Verkäufer nach mir erkundigen würden. Anschließend würden sie Moody eventuell verspotten und ihn fragen, ob ich aus ihm einen braven Jungen machen wollte. Während ich über all das nachdachte, ging ich am Laden vorbei, ohne es zu merken. Als ich drinnen war, beschloss ich, es anzugehen und hinter mich zu bringen. 
Kimball fand Moody im Lagerraum, wo er Schuhe einpackte und ins Regal sortierte. Kimball bezeichnete seine Worte als »schlaff«. Später sagte er: »Ich kann mich nicht mehr daran er­innern, was ich sagte. Irgendetwas über Christus und seine Lie­be - das war alles.« Er gab zu, dass es ein »schwacher Aufruf« war. Doch daraufhin gab Moody dem Herrn sein Herz.

Natürlich benutzte der Herr D.L. Moody als mächtigen Evan­gelisten in Amerika und England. Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte sein Dienst auf beiden Seiten des Atlantiks enorme Auswirkungen. Zehntausende bezeugten, dass sie sich durch seinen Dienst zum Herrn bekehrten.

Quelle: Unbekannt
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