Wie lange wisst ihr in eurem Volk denn schon von Jesus?

Ums Jahr 1960 kam ein Pioniermissionar zu Stämmen im Innern Neu-Guineas. Bald entdeckte er, dass es sich schlicht um Menschenfresser handelte. Es ging bei ihrem Kannibalismus um Racheakte der Stämme untereinander. Der Missionar geriet mitten in solche Kämpfe und wurde dabei mehrfach verwundet. Nachdem er sich verhältnismäßig kurz zurückgezogen hatte, war er, kaum hergestellt, mit seiner Botschaft und seiner äußeren Hilfe wieder da. Das machte auf die Leute einen großen Eindruck. Sie interessierten sich für seine Botschaft. Besonders der alte Häuptling des Stammes, bei dem er vor allem war, ging darin voran. Als der Stamm schließlich seine Zaubermittel und Fetische, seine Talismane und "Glücksbringer" abgab, erfolgte dann auch der entscheidende Durchbruch. Die Leute begehrten die Taufe, die ihnen nach entsprechender Unterweisung auch gewährt wurde. Von Kannibalismus war in der Folge nichts mehr zu merken. Die Erweckung griff auf andere Stämme über. Und bald saßen junge Glieder, hundert und noch mehr, von verschiedenen Stämmen, die sich zuvor untereinander aufs Messer befehdet hatten, in Kurzbibelschulen einträchtig beieinander, um sich zum Zeugendienst auch unter weiteren Stämmen zuzurüsten.
Bemerkenswert ist ein Gespräch, das nach diesem Geschehen der Häuptling mit dem Missionar führte. Der Häuptling fragte den Missionar aus Deutschland: "Wie lange wisst ihr in eurem Volk denn schon von Jesus?" Der Missionar antwortete: "Wohl so etwa tausend Jahre." Darauf der Häuptling "Das hat aber sehr lange gedauert, bis ihr uns diese Botschaft, bis ihr uns Jesus gebracht habt. Mein Vater, ein kluger und empfindsamer Mann, auch Häuptling, hat unsagbar unter diesem ständigen Morden gelitten. Was wäre er froh gewesen, wenn er bereits die große Kunde von Jesus Christus, von dem lebendigen Gott über Himmel und Erde, gehört hätte." (Fritz Grünzweig)

Quelle: In Bildern reden, Heinz Schäfer, Beispiel 1428
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