Whitefield wollte nur dienen
Whitefield - außerordentlich begabter Evangelist. Benjamin Franklin sagte von ihm: Jeder Satz stimmte, die Tonlage ist perfekt. Seine Predigten sind wie Symphonien. Bekehrt hat er sich jedoch nie. Der Chef eines Theaters schickte seine Schauspieler zu Whitefield, um die richtige Betonung zu lernen, aber Whitefield hat, obwohl er allen Grund dazu gehabt hätte, nie Anhänger gesucht. Der Biograph Gledstone schrieb von ihm: Die Ursache dafür, dass er ein Friedensstifter war, liegt in seiner niedrigen Einschätzung seiner selbst, die offenkundig aus seinem Glauben floss. Keiner war ärmeren Geistes als er, keiner sah sich mehr als ein Knecht aller an als er, keiner war mit größerer Dankbarkeit und Verwunderung erfüllt, wenn ihm die geringfügigste Freundlichkeit von den bescheidensten Personen erwiesen wurde. Er dachte, es sei seine Sache, jedermann zu dienen, ihre Lasten zu tragen und über ihre Verluste zu weinen, aber er scheint nie daran gedacht zu haben, dass sein Bruder ihm gegenüber unter der gleichen Verpflichtung stand. Während seines Lebens dachte er nie von sich selbst als von einem Menschen mit einem besonderen Gewicht, noch rühmte er sich je seiner einzigartigen Fähigkeiten. Er gebrauchte, was ihm Gott in die Hand gegeben hatte, mit der Einfalt eines kleinen Kindes.
Theologisch stand er im Streit mit Wesley. Wesley befragte das Los: a) nicht predigen, b) predigen, c) predigen und drucken (print&preach). Das dritte Los wurde gezogen. Wesley fiel Whitefield in den Rücken, da Wesley das Werk Whitefields beaufsichtigte, als dieser lange in Amerika war. Wesley drehte W.s Werk förmlich um in dieser Zeit. Beeindruckend war, wie Wesley damit umging: Trotz unterschiedlicher Theologie blieben die beiden gute Freunde.
In dieser Zeit gab es eine dritte Strömung: Herrenhut. Solange Whitefield lebte, haben sich die drei Strömungen untereinander unterstützt und so eine Erweckung in England ausgelöst. Mit seinem Tode gingen die Strömungen auseinander.
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