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Wer lebt, lebt seinen Tod
"Was sind wir Menschen doch? Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen, ein Ball des falschen Glücks, ein Irrlicht dieser Zeit, ein Schauplatz herber Angst, besetzt mit scharfem Leid, ein bald verschmolzener Schnee und abgebrannte Kerzen."
Drastischer, als es Andreas Gryphius (1616-1664) unter dem Eindruck des Dreißigjährigen Krieges mit diesen Worten getan hat, kann man es wohl nicht ausdrücken. Aber hier liegt keine einmalige Erfahrung vor. Menschen unserer Tage - Dichter wie Philosophen - haben es kaum anders formuliert. Wer lebt, lebt seinen Tod.
(Gerd Heinz-Mohr)
Quelle: In Bildern reden, Heinz Schäfer, Beispiel 1477
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