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Wenn nur die Sitte bleibt
In einer Kirche Jütlands war es Brauch, dass jeder, der durch die Tür des Gotteshauses trat, sich ehrerbietig nach links verneigte. So hatten es die Alten getan, so taten die Jungen jahraus, jahrein. Schon oft hatte man nach dem Grund dieser Sitte gefragt, aber vergeblich, bis sich bei Reparaturarbeiten an der Kirche des Rätsels Lösung fand. Man entdeckte da an der Mauer neben der Kirchentür ein altes Muttergottesbild aus der Zeit der Reformation. Die katholischen Gemeindeglieder hatten nach der Sitte der Zeit vor diesem Bild sich verneigt. Als dann die Gemeinde evangelisch wurde, war das Bild übertüncht worden. Nur die Sitte des Sichverneigens war geblieben.
Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 448
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