Wenn Gott seine Gaben vorenthalten würde

Luther: Wenn Gott in seinen Gaben auszuteilen kärger wäre, so würden wir ihm dankbarer sein. Als wenn er einen jeglichen Menschen nur mit einem Beine oder Fuße ließe geboren werden und gäbe ihm hernach im siebenten Jahr das andere Bein, im vierzehnten gäbe er ihm erst eine Hand, und im zwanzigsten Jahr die andere Hand, so würden wir Gottes Wohltaten und Gaben besser erkennen und viel werter halten und Gott dankbarer sein, wenn wir derselbigen eine Zeitlang müssten beraubt sein. Nun aber überschüttet uns Gott und gibt uns seine Gaben schier alle auf einen Haufen.

A. Schlatter: Wer auch nur einen Menschen bewegt hat, Gott zu danken, der hat nicht umsonst gelebt.

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 508
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