Wenn der Herr eine Last auferlegt

In Arabien legt man der jungen Palme einen schweren Stein in die Blätterkrone, um den Baum im Wachstum zu hemmen. Der Baum schießt dann nicht so weit in die Höhe, der Stamm wird stärker und kräftiger, das Holz fester, die Früchte zahlreicher. So ist auch dem Gedeihen unseres inwendigen Menschen nichts vorteilhafter als eine Last, die uns der Herr zu tragen gibt. Sie macht geduldiger, widerstandsfähiger und treibt ins Gebet.

In Afrika lassen sich die Eingeborenen, wenn sie durch einen der reißenden Ströme schreiten sollen, einen schweren Stein auf den Kopf legen. Die Last macht den Fuß sicher und erhält das Gleichgewicht in der mächtigen Strömung.

Macht es der Herr nicht ebenso mit uns? Er legt uns eine Last auf, die unseren Gang, unser Vorwärtsschreiten beschwert. Sie erdrückt uns nicht, macht uns aber fest und sicher inmitten aller Zeitströmungen. Wer - der dies weiß - wollte da noch seufzen über die auferlegte Last? Ist es nicht besser, im Glauben mutig weiterzuschreiten und Gott zu vertrauen, der uns, wenn wir ausharren, durch Sturm und Wellen ganz sicher an das rettende Ufer bringt?

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 351
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