Was habe ich vollbracht? - Ich las die Bibel!

Mereschkowskij (Russischer Schriftsteller): "Täglich habe ich das Neue Testament gelesen, und ich werde es lesen, solange meine Augen sehen können und wo immer es licht ist, sei es im Schein der Sonne oder im Schein eines Herdes, am hellen Tag oder in finsterer Nacht, im Glück oder im Unglück, in gesunden oder in kranken Tagen, in gläubiger oder in verzweifelnder Stimmung, im Aufschwung der Seele oder in der Depression. Immer ist mir, als läse ich etwas ganz Neues, etwas bisher Ungeahntes, etwas, das ich niemals bis in seine Tiefe und bis zu seinem letzten Ende werde durchdringen können. - Der Goldschnitt meines Buches ist abgegriffen, das Papier ist vergilbt, der Ledereinband ist zerfallen, und der Rücken hat sich gelockert. Einige Seiten sind lose, es müsste frisch gebunden werden; aber ich kann mich nicht entschließen, es fortzugeben. Ich schrecke vor dem Gedanken zurück, mich auch nur ein paar Tage davon zu trennen... Was soll man mir in den Sarg mitgeben? Die Bibel. Womit werde ich auferstehen? Mit der Bibel. Was habe ich auf Erden vollbracht? Ich las die Bibel."

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 366
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