Was die Sünde dem Heiligen ist

C. H. Spurgeon:
Je heiliger der Christ wird, desto mehr gewahrt er seine Unvollkommenheit und die Gottlosigkeit seiner Sünde und diese wird ihm nicht erträglicher, sondern immer unerträglicher. Ein Mensch, der unter das Wasser taucht, mag viel tragen können; tatsächlich rollen zentnerschwere Lasten über sein Haupt dahin, doch er fühlt nichts von ihrem Gewicht. Aber bringe ihn an das trockene Land, tue etwas Wasser in ein Gefäß - wie schwer wird es ihm, wenn er es auf seinem Kopf tragen soll! Wenn er in dem Element ist, fühlt er das Gewicht nicht, denn es umgibt ihn von allen Seiten; aber bringe ihn aus dem Element heraus und alsbald beginnt er dessen Schwere zu empfinden. So ist ein Sünder in seiner Sünde gleich einem Menschen unter dem Wasser; er fühlt die Last seiner Sünde nicht. Aber bringe ihn heraus und bringe ihn in ein neues Element und sofort wird ihm die Sünde überaus sündig. O, wenn er doch vollkommen sein könnte! Wenn es nur möglich wäre, von dieser bösen Natur frei zu werden! So seufzen wir auch und warten auf unsre Kindschaft.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1001
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