Warum Verleumdung einem Mord gleich ist

Die verhängnisvolle Weiche für ein abschüssiges Gleis wird gestellt, wenn wir an der Güte Gottes zweifeln. Und in diesem Stellwerk setzt der Versucher mit seinen Handgriffen ein. Sein Trick ist die Einflüsterung des Misstrauens.
Dieses Geschehen hat ja seine sehr menschlichen Parallelen: Da ist vielleicht ein Chef, der einen Untergebenen hat und große Stücke auf ihn hält. Dieser Mann ist ihm treu ergeben und unermüdlich zur Hand, wenn er etwas von ihm will. Da kommt einer und flüstert dem Chef ins Ohr: "Das macht er nur, um sich bei dir einzuschmusen und dich auszunutzen." Von Stund an fällt ein Schatten auf diese Verbundenheit, und ein geheimes Misstrauen liegt auf dem Sprung. Der Chef traut seinem Untergebenen nicht mehr.
Oder da ist ein Unternehmer, dem das Schicksal seiner Leute auf der Seele liegt und der sich wie ein Vater um jeden einzelnen kümmert. Einer aber gibt in den Arbeitspausen die Flüsterparole aus: "Der Alte ist ein Schlitzohr. Er macht in der weichen Tour bloß deshalb, um euch zu kirren. Er will das Letzte an Arbeitsleistung aus euch herausholen. Es geht ihm gar nicht um euch, sondern er will eure Gutmütigkeit nur ausnützen, um sein Produktionsvolumen auszuweiten. Nächstenliebe als Trick! Glaubt mir; Der Alte hat es faustdick hinter den Ohren."
In einem solchen Fall ist das Vertrauen im Nu zerbrochen, und der einmal erwachte Verdacht sieht sich dann durch viele Symptome bestätigt. Die Bibel weiß, warum sie die Verleumdung einem Mord gleich achtet.

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 799
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