Warum nicht das Wichtigste zuerst?
Denke dir einen Mann, der zum Tode verurteilt ist und in seiner Zelle sitzt. Er ist emsig mit Briefe schreiben beschäftigt. Da er weiß, dass er durch sein Verbrechen seine Familie so grausam betrübt hat, so will er noch tun, was er kann, um ihnen Trostbriefe zu schreiben und einige kleine Angelegenheiten zu ordnen. Da tritt ein königlicher Bote ein und sucht den Verbrecher zu unterbrechen, indem er zu ihm sagt: "Ich habe hier ein Begnadigungsschreiben von seiner Majestät." Der Mann sagt aber: "Ich kann mich nicht mit ihnen einlassen, denn ich habe einen Brief an meine Frau angefangen." Er fährt fort zu schreiben, wird aber wieder unterbrochen mit der Verkündigung der freien Vergebung. "Ich kann dem meine Aufmerksamkeit nicht zuwenden, denn ich muss noch an meine Kinder schreiben, und ich muss bald schreiben." und so schreibt er weiter.
Seht ihr nicht ein, dass es besser täte, sich vor allen Dingen mit der Botschaft einzulassen, die ihm Vergebung sichert, da diese viel mehr ausrichtet als alle seine Briefe? Ordnen kann er ja alles nachher viel besser, nachdem die wichtigste Angelegenheit geordnet ist. So ist es auch mit euch. Euch wird freie Vergebung angeboten; aber ihr sagt: "O, ich habe noch andre Dinge zu beachten." Ich sage euch, dass ihr alles nachträglich tun könnt. O, so lange der Engel der Barmherzigkeit dasteht und euch Vergebung angeboten wird, bitte ich euch, nehmt das Eine, was not ist und sorgt dann für andre Dinge zu seiner Zeit!
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