Warum ein Matrose die Bibel las
An der Küste Spaniens scheiterte einst ein deutsches Handelsschiff. Niemand wurde gerettet. Aber die Wellen spülten eine Menge Matrosenkleider mit den Schiffstrümmern an den Strand. Diese von Salzwasser durchtränkten Matrosenkleider kaufte eine spanische Papierfabrik und ließ sie auftrennen, um sie zu verarbeiten. Da fand man zwischen Oberzeug und Futter einer Matrosenjacke ein deutsches Testament, das mit anderen gefundenen Papieren an die deutsche Botschaft nach Madrid gesandt wurde.
Auf dem ersten Blatt dieses Testaments stand geschrieben: "Markus Rotmann 1864. Das erste Mal gelesen um der Bitte meiner Schwester Lotte willen. Das zweite Mal gelesen vor Angst um meiner Seele willen. Das dritte und alle die anderen Male aus Liebe zu meinem Heiland Jesus Christus." So kann es kommen: Von der Stellung zur Schrift aus Gefälligkeit heraus muss der Trieb erwachsen, seines Heils gewiss zu werden, und zuletzt braucht nicht andres mehr uns zum Bibellesen zu drängen als die Freude an dem erfahrenen Heil.
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