Von Pfütze zu Pfütze

In Südamerika gibt es eine eigenartige Pflanze, die man meist in Pfützen vorfindet. Hier schlägt sie Wurzel und grünt eine Zeitlang, bis es dort trocken wird. Dann zieht sie ihre Wurzeln ein und der Wind bläst sie an einen anderen feuchten Ort, wo sich derselbe Vorgang wiederholt. Weiter und weiter wandert die Pflanze, immer dort sich niederlassend, wo sie etwas Wasser findet, bis der Fleck trocken ist. Schließlich nach all ihren Wanderungen ist sie nichts als ein Bündel trockner Wurzeln und Blätter. So ist es mit denen, die nur aus den Quellen dieser Welt schöpfen. Sie trinken und dürsten wieder, gehen von Quelle zu Quelle, bis ihre Seelen schließlich weiter nichts sind als brennender Durst, wie der reiche Mann es erfahren musste, der in der Hölle und in der Qual rief: "Ich leide Pein in dieser Flamme" (Luk. 16, 24).

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 1013
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