Vergebung: Verbrennen der Kieferknochen
Vor Jahren rätselten die Übersetzer für das Volk der Kyaka auf der Insel Neu-Guinea, wie sie den Begriff "Vergebung" wiedergeben könnten. Im Stamm selbst wurde Rache genommen, also war "Vergebung" gar nicht erstrebenswert. Den so Getöteten wurde der Unterkieferknochen herausgebrochen und gereinigt an den Türpfosten gehängt: Ein Zeichen, dass sein Tod noch zu rächen sei. Doch schon die ersten Christen sahen einen Widerspruch zwischen "seine Feinde lieben", wie Jesus sie lehrte, und dem Kieferknochen am Türpfosten. Letzten Endes siegte die Erkentnis, dass Gott wegen ihrer Schuld keine Kieferknochen aufhängt, und so sollten sie es auch nicht tun. Alle Christen brachten nun ihre Kieferknochen und verbrannten sie öffentlich. Seitdem haben sie nun den entsprechenden Begriff für "Vergebung": Das Verbrennen der Kieferkochen!
(Übersetzung heute, 1/2001)
© Alle Rechte vorbehalten