Verfolgung als ein Ehrenkranz

Ein Gottesmann in England, Charles Simeon in Cambridge, hatte seinerzeit um des treuen Bekenntnisses willen zu Jesus viel zu erdulden. Obgleich er die Schmach Christi sonst tapfer zu tragen pflegte, ward es ihm doch einmal sehr schwer, dass niemand mit ihm etwas zu tun haben wollte. Er trug ein Neues Testament bei sich und da ihn der Schmerz übermannen wollte, bat er den Herrn, ihm doch jetzt ein Trostwort aus Seinem Worte zu schenken. Wie er nun das Buch öffnet, fällt sein Blick gerade auf das Wort: "Sie fanden einen Menschen von Kyrene, mit Namen Simon (oder Simeon);  den zwangen sie, dass er Ihm Sein Kreuz trug" (Matth. 27,32). - "Als ich das las," erzählt er selber, "rief ich aus: 'Herr, lege es auf mich, lege es auf mich! Gern will ich das Kreuz um Deinetwillen tragen.' Und fortan wand ich die Verfolgung als ein Ehrenkranz um mein Haupt."

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 1131
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