Verborgene Absicht in den Leiden
C. H. Spurgeon:
Deine heutigen Leiden mögen gar keine Beziehungen zu deinen heutigen Umständen haben, sondern sich auf Umstände beziehen, die weit voraus liegen. Ich weiß nicht, ob irgend eine Pflanze an einem gewissen Tage des Regens bedarf; aber Gott sieht den März in seiner Beziehung zum Juli und zum August an, da die Ernte reif werden soll. Er sieht den Halm nicht nur in seinen gegenwärtigen Bedürfnissen, sondern in dem Bedürfnis an, das er hat, wenn das volle Korn in der Ähre ist. Der Künstler macht auf seinen Marmorblock gewisse Zeichen, für welche ihr keinen Grund sehen könnt; sie scheinen euch eher alles andere zu sein, als die Annäherung zu der Statue, die er daraus fertigen will; aber nach und nach werden jene Grundlinien mehr und mehr ausgearbeitet. Je mehr das Standbild seiner Vollendung entgegen geführt wird, desto schöner treten die Züge hervor. So mag uns ein gegenwärtiges Leiden für eine gegenwärtige Tätigkeit lähmen und vielleicht für einige zukünftige Jahre unbrauchbar machen, so dass wir darüber seufzen, das wir so wenig für den Herrn und für sein Werk tun können und das wir so wenig Freude genießen. Aber "danach" - sagt der Apostel - "wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind." Warum wollt ihr dem Herrn nun nicht Zeit lassen? Warum habt ihr es denn so eilig? Warum mögt ihr denn so beständig fragen: "Erkläre mir dies heute und zeige mir in dieser Stunde an, aus welchem Grunde du dies und jenes tust"?
© Alle Rechte vorbehalten