Unsinnigkeit der Evolution

Eines Tages, als ich den Fluss entlangwanderte, sah ich etwas am Wegrand im Gras glitzern. Ich bückte mich und hob eine wunderbare Uhr auf. Als ich sie an mein Ohr hielt, bemerkte ich, dass sie in vollkommenem Rhythmus tickte. Ich verglich sie mit meiner eigenen Uhr und fand, dass sie genau ging.
Nun schaute ich umher, um den Strauch zu suchen, an dem sie gewachsen war, denn ich dachte, dass diese feine Uhr mit ihrem Räderwerk, der Triebfeder, dem Rubin und dem Gehäuse mit der Krone sich nicht entwickelt hatte, während sie dort auf dem Boden lag ... wirklich?
Vielleicht hatte sich diese Uhr durch viele Jahre, ja durch unzählige Zeitalter hindurch in fortschreitender Evolution entwickelt bis zu dem Tage, wo ich sie in gutem Zustande, ganz genau gehend und bereit zum Dienst, fand.
Als ich die Uhr in meiner Hand hielt, stellte ich mir vor, wie in weit zurück liegender Vergangenheit ein kleines Zahnrad durch den uranfänglichen Wald angerollt kam und aus einer anderen Richtung der kaum erkennbare Minutenzeiger. Dann kroch aus dem Schlamm des Flusses die flaumige, unbeholfene Uhrfeder hervor. Das zum Teil geformte Gehäuse kam in kleinen Sprüngen unter einem verwesenden, alten Baumstrunk hervorgehopst. Und siehe, Wunder der Wunder, durch die Jahrhunderte hindurch, wurden Jahr für Jahr, langsam aber sicher, die Teile der Uhr zusammengerügt, indem hier ein überflüssiges Teil abgestoßen wurde und dort ein fehlendes Stück anwuchs, bis das Ganze nach und nach Form gewann und zuletzt diese wunderbare Uhr vollendet war.
Wenn wir eine solche Geschichte glauben, dann sind wir reif für das Irrenhaus. Es ist gerade so vernünftig, diese Geschichte der Uhr zu akzeptieren als zu glauben, dass der Mensch mit seiner komplizierten Bildung von Zellen, Blut und Gehirn ein Prozess blinder Entwicklung sei. Denn wir wissen, dass hinter jener Uhr ein Verstand war, der plante, formte und zusammensetzte bis zum vollkommenen Produkt.
Durch den gleichen Vernunftschluss wissen wir, dass hinter dem wunderbaren Weltall ein scharfer Verstand ist, dessen Tiefe kein Mensch je zu erforschen vermochte.

 

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 19
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