Und ich wollte es Ihnen versagen, auf meiner Orgel zu spielen!
Der Organist einer Dorfkirche spielte einst ein Stück von Mendelssohn, und er spielte es nicht sehr gut. Ein Fremder, der zufällig die Kirche betrat und zuhörte, ging auf den Organisten zu mit der Bitte: »Herr, darf ich für einen Augenblick Ihre Orgel spielen?«
»Auf gar keinen Fall«, war die entrüstete Antwort. »Niemand außer mir spielt hier.«
»Ich wäre Ihnen aber so dankbar, wenn Sie mir kurz die Erlaubnis gäben«, beharrte der Fremde. Aber er stieß auf schroffe Zurückweisung. Erst beim dritten Versuch durfte sich der Fremde auf die Orgelbank setzen. Er stellte die Register richtig ein und begann, das gleiche Stück noch einmal zu spielen. Aber mit welch einem Unterschied! Die ganze Kirche schien mit himmlischer Musik erfüllt zu sein. Der Organist warf ihm einen misstrauischen Blick zu und fragte: »Wer seid Ihr?« Bescheiden erwiderte der Fremde: »Ich bin Mendelssohn.«
»Was«, rief der Organist, »und ich wollte es Ihnen versagen, auf meiner Orgel zu spielen!«
Genauso handeln wir an Christus, wenn wir ihn nicht das Instrument unseres erlösten Lebens stimmen und darauf himmlische Melodien spielen lassen.
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