Und die Tür ward verschlossen

Der Zug stand bereits fertig zur Abfahrt, alle Fahrgäste hatten Platz genommen; es fehlte nur noch das Signal des Zugführers, da machte sich noch ein Mann durchs Gedränge Bahn. Es schien äußerst zweifelhaft, ob es ihm gelingen werde, sich einen Platz in dem abgehenden Zuge zu erringen. Aber ja, es gelang, das Mann sprang in den Zug, die Pfeife ertönte, und der Zug fuhr ab. Er kam gerade noch rechtzeitig. Er nahm an der Seite eines Herrn Platz, und im selben Augenblick klappte die Tür zu. Der Herr neben ihm sagte: "Und die Tür ward verschlossen!" Weiter wurde zwischen den beiden kein Wort gewechselt. 
Zwei Jahre später hatte dieser Herr Gelegenheit, zu erfahren, dass sein Platznachbar diese seine Worte nicht wieder habe vergessen können. Die Betonung war ihm aufgefallen. Er erinnerte sich dass es ein Bibelspruch sei und forschte nach dem Zusammenhang. Wenn er des Morgens erwachte, hörte er diese Worte und den ganzen Tag lang hallten sie in seinen Ohren nach. Die Torheit und Gefahr, das Heil seiner Seele bis zum letzten Augenblick aufzuschieben, wurde ihm mit der Zeit so klar, dass dies kleine Ereignis ein Mittel Gottes wurde, ihn zum Heiland zu führen.

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 852
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