Unbewusster Erfolg

C. H. Spurgeon:
Ein Prediger hielt einst in einer südlichen Stadt eine Predigt über die Geschichte vom verlorenen Sohn. Die Predigt war sorgfältig vorbereitet und in guter Hoffnung gehalten worden, aber soweit der Prediger sehen konnte, hatte sie kein Resultat erzielt. Einige Zeit nachher kam ein junges Mädchen zu diesem Prediger und machte ihm folgende Mitteilung: Im vorigen Winter besuchte mich eine Freundin aus A. Eines Tages kamen wir und hörten Sie über den verlornen Sohn predigen. Durch jene Predigt wurde meine Freundin zu Gott bekehrt. Bald darauf aber war ihr Besuch zu Ende und sie kehrte wieder in ihre Heimat zurück. Vor kurzem wurde sie sehr krank und eines Tages rief sie ihre Mutter an ihr Bett und sagte zu ihr: "Mutter, ich sterbe; aber lade doch meine Freundin, die ich im letzten Winter besucht habe, zu meinem Begräbnis ein und wenn sie kommt, dann bitte sie, meinen letzten Wunsch zu erfüllen und zu dem Prediger zu gehen, damit sie ihm sagt, dass ich durch jene Predigt zu Christus geführt worden sei und sie möchte ihm auch sagen, dass ich eine glückliche Christin war und im Vertrauen auf Jesu Werk gestorben sei."
Von dem allen wusste der Prediger nichts; aber o, wie erfreute es sein Herz, zu erfahren, dass eine köstliche Seele errettet worden war und dass er das Werkzeug zu ihrer Errettung hatte sein dürfen!

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1233
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