Tue deinen Mund weit auf mit Bitten
C. H. Spurgeon:
"Tue deinen Mund weit auf, lass mich ihn füllen." Jemand hat gesagt - ob mit Recht oder nicht, kann ich nicht sagen, dass die Erklärung dieser Schriftstelle in einer sehr seltsamen orientalischen Sitte zu finden sein. Man erzählt, dass vor gar nicht vielen Jahren der Schah von Persien einem seiner hervorragenden Staatsdiener - derselbe hatte etwas getan, das seinen Herrn äußerst zufrieden stellte - gebot, seinen Mund zu öffnen. Als dieser dem Befehl nachgekommen war, fing der Schah an, Perlen, Diamanten, Rubinen und Smaragde hineinzustopfen, bis er so viel hineingebracht hatte, als der Mund halten konnte und dann gebot er ihm, seiner Wege zu gehen. Man hat mir gesagt, dass sich an orientalischen Höfen solcher Akt Günstlingen gegenüber gelegentlich wiederhole. Ob das nun eine Erklärung des Textes ist oder nicht, jedenfalls ist es eine Illustration desselben. Gott sagt: Tue deinen Mund weit auf mit Bitten und Gebeten und dann will ich ihn füllen mit unschätzbaren, unaussprechlichen, wertvollen Gnaden und Gaben. Wollte ein Mensch seinen Mund nicht gern öffnen, wenn er ihn so gefüllt bekommen kann? Unsre Bedürfnisse sind groß, lasst unsre Bitten groß sein und dann wird auch die Gewährung groß sein.
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