Traugott Hahn über seine Mutter
Traugott Hahn der baltische Märtyrer (gest. 14. Januar 1919) hat aus seiner Kindheit einmal erzählt: "Im Winter 1883 auf 1884 fing meine Mutter an, mir biblische Geschichten zu erzählen. Das sind ohne Zweifel die schönsten Stunden in meiner Kindheit gewesen. Ohne Ermüden und mit tiefster Andacht im eigentlichen Sinne des Wortes konnte ich die wunderbaren Geschichten der Bibel hören, zu denen meine Mutter, soweit meine Erinnerung reicht, nichts hinzugefügt hat an Ermahnung oder Nutzanwendung. Sie ließ die heiligen Geschichten selbst wirken. Und die heiligen Geschichten wirkten auch. Jene Geschichten haben meine Liebe zur Bibel begründet; denn das zeigte meine Mutter offen, dass sie alles aus der Bibel schöpfte. Und wunderbar, die erste lebendige Erinnerung an das Aufsehen und die Persönlichkeit meiner Mutter nach Gestalt und Angesicht knüpft sich an diese Stunden, wo sie mir biblische Geschichten erzählte. So ist meine Mutter mit dem Heiligsten meines Kinderlebens unlöslich verwachsen, mit den entstehenden Beziehungen meiner Seele zu Gott und zum Heiland."
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