Töte mich!
Josephine Robertson erzählt in ihrem Buch "Living with Love" (Leben mit Liebe) folgende Geschichte.
„Im Jahre 1883 erreichte ein junger Geistlicher, Pfarrer Joe Roberts, per Kutsche inmitten eines starken Schneesturms die Indianer von Wyoming. Dieses großartige, wilde Gebiet war vom Präsidenten Grant der protestantischen Episkopalkirche zugeteilt worden. Bald nachdem Joe Roberts angekommen war, wurde der Häuptlingssohn von einem Soldaten in einer Schlägerei niedergeschossen. Der Häuptling Washakie schwor, den ersten Weißen, dem er begegnen würde, zu töten. Da dies der Anfang einer langen und blutigen Fehde werden könnte, beschloss der junge Roberts etwas zu unternehmen. Er suchte das Zelt, das fünfzehn Meilen entfernt stand, auf und rief den Namen des Häuptlings. Als Washakie auftauchte, öffnete Roberts sein Hemd.
„Ich habe von deinem Schwur gehört," sagte er. „Ich weiß, dass die anderen weißen Männer Familien haben, nur ich bin ledig. So töte mich."
Der Häuptling war überrascht und bestellte ihn in sein Zelt. „Woher hast du solchen Mut?", fragte er
Joe Roberts erzählte ihm von Christus, seinem Tod und seinen Lehren. Sie unterhielten sich stundenlang. Als Joe ging, hatte der Häuptling der Schoschonen seinen Schwur widerrufen und sich entschlossen Christ zu werden. Washakie hatte Liebe in der Tat gesehen.
John M. Drescher, "Frucht des Geistes"
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