Störer des Gottesdienstes zurechtgewiesen

C. H. Spurgeon:
Ein amerikanischer Prediger in Minnesota wurde einst während einer Predigt beständig durch einige junge Leute gestört, welche in rücksichtsloser Weise miteinander sprachen und lachten. Er hielt eine Weile inne, blickte zu den Störern hinüber und sagte dann, indem er sich an die Versammlung wandte: "Seit einigen  Jahren fürchte ich mich fast, ein Wort des Tadels über diejenigen auszusprechen, die sich während des Gottesdienstes ungebührlich betragen. Ich beging nämlich einmal einen großen Irrtum. Während ich predigte, betrug sich ein junger Mann ebenso unschicklich, wie das heute auch einige meiner Zuhörer tun. Er lachte beständig und sprach und schnitt selbst einige Grimassen. Ich hielt inne und erteilte ihm eine ernste Rüge. Nachdem der Gottesdienst zu Ende war und ich mich in meinem Zimmer befand, trat ein Diakon zu mir herein und sagte, dass ich einen Missgriff getan habe, denn der junge Mann, den ich getadelt hätte, wäre ein Idiot. Seitdem habe ich mich stets gefürchtet, solche Störenfriede und die, welche sich ungebührlich betragen, zurechtzuweisen, weil ich denselben Irrtum nicht noch einmal begehen und abermals Blödsinnige öffentlich strafen möchte." Die kleine Geschichte erreichte ihren Zweck und der Prediger konnte vollenden, ohne wieder gestört zu werden. 

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1211
© Alle Rechte vorbehalten