Sterben - wie am Fließband
Missionar J. Steinemann (Westafrika) heiratete 1861 zum ersten Mal, ein Jahr später starb seine Frau Tabitha vier Monate nach einer schweren Geburt. Die Mutter wurde neben ihrer kleinen Maria beerdigt. 1864 heiratete er zum zweiten Mal. Seine Frau Ida gebar am 14. April einen Sohn und starb am 25. April. J. Steinemann heiratete 1866 zum dritten Mal. Doch auch diese Ehe währte nur neun Wochen. Er schrieb nach ihrem Tode (1867): "Nun lege ich die dritte Frau als Opfer Afrikas in Wegbes (Westafrika) Erde. Tabitha (seine erste Frau) war 11 Wochen hier, Ida (seine zweite) fünf und Elise zwei. Sie entschlief sanft, so dass wir es kaum merkten..." J. Steinemann (Westafrika) starb 1868 kurz nach seinem 41. Geburtstag auf dem Schiff, das ihn, da er schwer krank war, nach Europa zurückbringen sollte.
(Paul Wiegräbe, Solls uns hart ergehn, Breklum, 1969)
1867 starben in Ho (Westafrika): Am 3.2. Frau Elise Steinemann-Wenger, nach neunwöchiger Ehe; am 14.2. Frau Maria Hauser-Herder, nach siebenwöchiger Ehe; am 15.9. Frau Lieselotte Vögelin-Beck. Sie bereitete sich auf ihre Ausreise vor, als die beiden ersten Trauernachrichten nach Bremen kamen. "Nun wird es wohl doppelt nötig sein, dass ich gehe", sagte sie. Ihre Ehe war, wie ihr Mann schreibt, kreuzesreich und dauerte 51 Tage...
(Paul Wiegräbe, Solls uns hart ergehn, Breklum, 1969)
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