Standhaftigkeit

C. H. Spurgeon:
Vor einiger Zeit lag ein Schiff außerhalb eines gewissen Hafens. Es wurde von der hochgehenden See furchtbar umhergestoßen. Der dichte Nebel ließ kein Licht durchdringen. Der Kapitän verließ das Steuer keinen Augenblick. Er wusste den Weg in den Hafen nicht und es konnte auch kein Lotse zu dem Schiff hinauskommen. Die unruhigen Passagiere drangen auf ihn ein, Mut zu fassen und auf den Hafen loszusteuern. Er antwortete: "Nein, ich habe kein Recht, solches Risiko zu wagen. Hier ist ein Lotse absolut erforderlich und ich werde auf ihn warten, ob ich auch eine ganze Woche auf ihn warten sollte!" 
Der wirkliche Mutige ist der, der es ertragen kann, der Feigheit beschuldigt zu werden. Wenn ihr das Nebelhorn nicht hören und einen Lotsen nicht haben könnt, dann ist Warten viel besser, als weitersegeln und das Schiff auf den Felsen treiben. Unser weise Kapitän wartete seine Zeit ab und endlich erspähte er das Lotsenboot, das über die stürmische See hinweg zu ihm kam. Als der Lotse bei seiner Arbeit war, hatte das ängstliche Warten des Kapitäns ein Ende. 
Die Gemeinde gleicht zuweilen dem Schiff; es wird in dunkler Nacht vom Sturm hin und her geworfen und der Lotse ist noch nicht da. Überall Gefahr. Ringsumher dicke Finsternis. Aber Jesus, der auf den Wogen geht, wird bald erscheinen. Er wird uns sicher in den ersehnten Hafen führen. Lasst uns geduldig warten. Gebt keiner versucherischen Stimme Gehör. Steht fest! Steht fest! Jesus kommt. Er ist unsre sichere Hoffnung.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1797
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