Sorge und Anfechtung mit einem Loblied begegnen
Der schwäbische Schulmeister Kullen hatte als Hausvater in Korntal, da viele seiner Zöglinge nicht voll bezahlen konnten, schwere Sorgen und Geldverlegenheiten. In solchen Fällen pflegte er dem Geist der Sorge und Anfechtung mit einem Loblied zu begegnen. Wenn diese Lieder erklangen, sagten seine Hausgenossen untereinander: "Man hört Herrn Kullen durchs Haus singen, vermutlich wird er wieder kein Geld haben."
Er konnte von sich sagen: "Ich habe es sehr gut. Ich habe ein großes Haus und brauche schon zum Frühstück für mehr als einen Gulden Milch, weiß aber nicht, wo die Kühe alle stehen, die sie mir liefern. Ich brauche täglich viele Laibe Brot, und doch reicht das Korn, das mir selber wächst, auf nur ungefähr acht Tage. Wo mögen nur die Äcker sein, wo all unser vieles Getreide steht... ich bin gewiss, dass Gott mich ebenso gut ohne Vermögen wie mit einem solchen durchbringen kann."
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