So nimm denn meine Hände und führe mich

Mit vor Anstrengung schmerzenden Augen blickt eine junge Dame auf dem stampfenden Schiff durch Sturm und Wetter über das südliche Meer sehnsüchtig aus nach dem Land, das ihrem Leben Erfüllung bringen soll. Dort arbeitet ihr Verlobter als Missionar. Nun wollen sie heiraten und gemeinsam dienen. Julie Hausmann ist voll Erwartung; aber am Ziel empfängt sie ein anderer. Der führt sie, behutsam vorbereitend, an einen frischen Hügel. Hier ruht ihr Liebster, vor Tagen von einer Seuche dahingerafft. Alles scheint zusammenzubrechen. Sie ist allein. Doch nach langem, stillem, heißem Ringen erhebt sie sich wie vom schweren Traum. Die Prüfung ist bestanden; auf der nächtlichen Station löst sich von ihrem Herzen jenes Gebetslied, das Ungezählten zum Trost werden sollte:

So nimm denn meine Hände und führe mich
bis an mein selig Ende und ewiglich.
Ich mag allein nicht gehen, nicht einen Schritt,
wo du wirst geh'n und stehen, da nimm mich mit. 

Ihr Leben blieb ein stilles Heldentum. In Jesus allein fand sie die Lösung aller unverstandenen Lebensfragen.

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 382
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