Sind wird Zwirnsfadenchristen?
Eine Mutter erzählt: Im Garten stand ein kleiner Apfelbaum, er trug seine erste Frucht. Darum bat die Mutter ihren Sohn, den Apfel nicht herunterzuschlagen, sondern reifen zu lassen. Was geschah? Beim Spielen kamen die Jungen doch zu dicht an den Baum, der Apfel fiel ab. Darüber großes Erschrecken, vielleicht auch Angst, dass die Mutter traurig sein oder etwa gar strafen würde. Was tat der kleine Mann? Er ging an den Nähtisch seiner Mutter, holte sich einen Zwirnsfaden, wickelte ihn um den Stengel des Apfels und hängte den Apfel wieder an den Baum. - Bald darauf ging die Mutter in den Garten und freute sich des kleinen Baumes und seiner Frucht. Da fiel ihr auf, dass der Apfel nicht mehr so frisch aussah. Sie prüfte und fand, dass er gar nicht am Baum hing, sondern nur noch eine Zwirnsfaden-Verbindung bestand. Sie holte ihren Jungen und erfuhr den Zusammenhang.
Was hier mit dem Apfel geschah, stimmt leider in übertragenem Sinne für viele Menschen im Blick auf ihr Verhältnis zu Jesus Christus. Sie sind und bleiben vielfach "Zwirnsfadenchristen", d. h.: es sieht so aus, als ob sie Christen sind, sie wollen es sein, sie halten sich zur Kirche oder vielleicht sogar zu einer Bibelstundengemeinde. Aber - sind sie wirklich mit Christus verbunden? Leben sie von ihm und werden sie durch ihn geleitet? Wenn das wirklich der Fall wäre, müsste dann nicht eine ganz andere Wirkung von ihnen ausgehen? Wo ist die Frucht im Leben der "Christen"?
Jesus selbst hat ein schlichtes Gleichnis gewählt, um auszusprechen, wie es um die wirkliche Gemeinschaft mit ihm ist. Er hat seinen Jüngern geboten, dass sie an ihm wie Reben am Weinstock hängen möchten, um dann immer neu echte Frucht zu bringen. Er sagt: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben" (Joh. 15,5).
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