Sind Christen wie die Hunde?
C. H. Spurgeon:
Melanchthon beklagte zu seiner Zeit die Spaltungen unter den Protestanten sehr, und indem er sie zu vereinigen suchte, erzählte er zuweilen des Gleichnis von dem Kampf zwischen den Wölfen und den Hunden. Die Wölfe fürchteten den Kampf, denn die Hunde waren viel, und sie waren stark. Die Wölfe sandten deshalb einen Kundschafter aus, der die Feinde beobachten und den Bescheid nach dem Lager bringen sollte. Bei seiner Rückkehr sagte der Spion: "Es ist wahr, die Hunde sind sehr zahlreich; aber es sind nicht viele Kettenhunde unter ihnen. Die Hunde sind von sehr verschiedener Art, so dass man die Arten kaum zählen kann; aber das schlimmste für sie ist, dass es meist kleine Hunde sind, die wohl laut bellen, aber nicht beißen können. Dies freute mich indessen nicht so sehr", sagte der Wolf weiter, "als ein anderer Umstand, den ich beobachtete. Als sie so anmarschiert kamen, bemerkte ich, dass sie alle rechts und links nacheinander schnappten, und ich konnte deutlich wahrnehmen, dass, wenngleich sie alle den Wolf hassen mögen, doch auch ein Hund den anderen von ganzem Herzen hasst."
Ich fürchte, dass das wahr ist, denn es gibt viele Bekenner, welche rechts und links nach ihren Brüdern beißen, während sie besser täten, ihre Zähne für den Wolf zu sparen. Wenn unsre Feinde überwunden werden sollen, muss es durch die vereinten Bemühungen des Volkes Gottes geschehen. Einigkeit macht stark.
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