Schließe die Tür zu - dann gibt es Licht!

In einem Brief an seine Freunde erzählte der Liederdichter Wendell P. Loveless folgende Geschichte: »Ein Redner, der die Vereinigten Staaten besuchte, wollte an einem Abend ein Telefongespräch führen. Er betrat eine Telefonzelle und stellte fest, dass es hier etwas anders ist als in seinem Heimatland. Es wurde immer dunkler, und er hatte viel Mühe, die gewünschte Nummer im Telefonbuch zu finden. Er stellte wohl fest, dass an der Decke der Zelle ein Licht angebracht war, aber er wusste nicht, wie man das Licht einschaltet. Als er immer wieder versuchte, die Telefonnummer zu finden, erkannte eine vorübergehende Person seine Not und rief ihm zu: »Herr, wenn Sie Licht haben wollen, dann müssen Sie die Tür schließen.« Als der Gast die Tür schloß, wurde zu seiner Zufriedenheit die Zelle hell erleuchtet. Bald fand er die gewünschte Nummer und erledigte sein Gespräch.
Wenn wir uns an einen stillen Platz zurückziehen, um zu beten, müssen wir im gleichen Sinne unsere geschäftige Welt hinter uns lassen und unsere Herzen dem Vater im Himmel öffnen. Unsere dunkle Welt voller Unzufriedenheit und Plagen wird dann hell erstrahlen. Wir treten dann in die Gemeinschaft mit Gott, wir spüren seine Gegenwart und empfangen Gewissheit, dass er um uns besorgt ist.
Unser Herr Jesus ging oft in die Stille, um mit seinem Vater im Himmel allein zu sein. Manchmal war es nach einem arbeitsreichen Tag der Predigt und Heilung, wie wir es in der heutigen Lesung feststellen. Bei anderen Gelegenheiten war es vor großen Entscheidungen (Luk. 6,12).

Quelle: Unser täglich Brot - Biblische Botschaft des Alten und Neuen Testaments für jeden Tag, Brücke zur Heimat, 1970
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