Sand in den Schuhen
Ein Mann, der von einer Küste der Vereinigten Staaten zur anderen marschiert war und dabei viele tausend Kilometer zurückgelegt hatte, wurde gefragt, was dabei am schwersten zu ertragen gewesen sei. Zur Überraschung des Fragestellers waren es nicht die hohen Berge oder die blendende Sonne oder die sengende Wüstenhitze gewesen, die ihm zu schaffen gemacht hatten, sondern: "Es war der Sand in meinen Schuhen."
Häufig sind es die kleinen Dinge im Leben, die es so schwermachen, den christlichen Glauben in die Tat umzusetzen. Die großen Bewährungsproben des Lebens - Krisensituationen, schwere Krankheiten, Tod und Verlust - tragen irgendwie dazu bei, uns emporzuheben und uns näher zu der Quelle geistlicher Kraft zu bringen, nämlich zu unserem Heiland Jesus Christus.
Aber wie uns doch die kleinen Proben plagen! Die kleinen Erregungen zu Hause, die endlosen Quälereien in der Werkstatt oder im Büro, die kleinen Reibereien mit den Nachbarn, die Querelen in der Gemeinde - das ist "der Sand in unseren Schuhen", der uns aufreibt und unsern Glauben tüchtig strapaziert.
Aber woher soll man die Geduld, die geistliche Stärke nehmen, um dieser Schwierigkeiten Herr zu werden? Von ihm, der uns gerufen hat, ihm nachzufolgen - unserm großen Vorbild der Geduld und Sanftmut: Jesus Christus. Nur wer es gelernt hat, jede Stunde, jeden Augenblick des Tages mit Christus seinen Weg zu gehen, wird es auch lernen, die stündlichen Schwierigkeiten des Lebens zu bewältigen.
(Hermann Gockel)
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