Salzersatz zum alsbaldigen Verbrauch

Ein englischer Soldat erzählt: Im Mittleren Osten ist Salz etwas sehr Kostbares. Ich diente dort während des Krieges. Für eine Prise Salz konnten wir von den Arabern alles bekommen. Das Geschäft blühte. Für ein wenig Salz bekamen wir ein Dutzend Eier oder sogar ein Huhn. Das letzte Hemd hätten sie uns für ein bisschen Salz gegeben - obwohl das ein zweifelhaftes Geschäft gewesen wäre! Salz war so wichtig, weil damit Fleisch und Fisch haltbar gemacht wurden. Weil Salz knapp war, kamen Ersatzstoffe auf den Markt. Gut genug "zum alsbaldigen Verbrauch" und auch angenehm im Geschmack. Doch konnte man die Nahrungsmittel damit nicht haltbar machen. Binnen ganz kurzer Zeit wurden sie unter den dortigen Bedingungen ungenießbar, verfaulten und waren durch den abscheulichen Gestank nicht einmal mehr für den Mist brauchbar.
So wie es Salzersatz gibt, so gibt es auch christliche Aktivität, die gut "zum alsbaldigen Verbrauch" taugt. Oft sehr beeindruckend und manchmal sehr gefragt. Nur hinterlässt sie einen üblen Geruch, weil sie aus dem Fleisch kommt. Es ist eine Aktivität, geboren aus dem Ich. Sie erzeugt immer die Art von Frucht, die abfällt, ehe sie reif geworden ist; und verfault, ohne neue Frucht hervorgebracht zu haben.
"Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubet, den er gesandt hat" (Joh. 6,29). Gottes Werk wird in vollkommener Abhängigkeit getan, in der Abhängigkeit von dem, den Gott gesandt hat, und der dich mit seinem Leben erfüllt. Er ist das wahre Salz, und durch ihn sind wir zum Salz der Erde gemacht.

 

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 716
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