Rettung aus dem Brunnen

Auf einer Reise in Tibet wurde Sundar Singh zum Tode verurteilt. Mit zerschlagenem Arm brachte er drei Tage und Nächte in einem finsteren, tiefen Brunnen, auf den furchtbar riechenden Leichen der vor ihm verurteilten Verbrecher, in großer Qual und Todesnot zu. Er bereitete sich betend auf den Tod vor und wurde in dieser entsetzlichen Grube wunderbar getröstet und beglückt durch die Nähe seines Heilands.

Da öffnete sich in der dritten Nacht der zugeschlossene eiserne Deckel des Gewölbes, und eine Stimme rief ihm zu, er solle den Strick nehmen, der zu ihm herabgelassen wurde. Er ergriff mit dem gesunden Arm das Seil. Auf diese Weise wurde er herausgezogen und gerettet, auch heilte die Hand des wundersamen Helfers, der alsbald verschwand, seinen zerschlagenen Arm.

Nach einigen Tagen der Rast fing Sundar Singh wieder an zu predigen und wurde vor seinen Richter, den Lama, geführt, der entsetzt an seinem eigenen Gürtel den einzigen Schlüssel zum Brunnen fand, den er geraubt glaubte.

Sundar Singh hat mir dieses Erlebnis selbst so erzählt, und ich musste gleich ihm an die Befreiung durch einen Engel denken (Hebr. 1,14).

Quelle: Sascha Bauer in der Einleitung zu "Gotteswirklichkeit" von Sundar Singh.
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