Rettersinn im Angesicht des eigenen Todes
John Harper, ein Baptistenprediger aus London, der mit der Titanic unterging, ist uns ein treffendes Beispiel dafür, wie der Drang, Seelen zu gewinnen, selbst angesichts des bevorstehenden Todes triumphieren kann. Auf einer Konferenz in Hamilton in Kanada stand ein Mann auf und gab folgendes Zeugnis: »Vor vier Jahren, als ich an Bord der Titanic England verließ, war ich ein unbesonnener, gottloser Sünder. In dieser inneren Verfassung wurde ich in jener Nacht von der schrecklichen Katastrophe überrascht. Bald darauf fand ich mich selbst mit Hunderten anderen, verzweifelt um mich schlagend, im kalten, dunklen Wasser des Atlantiks wieder. Ich bekam etwas zu fassen und klammerte mich in Todesangst daran fest. Das Wehgeschrei der Ertrinkenden und der Tumult ringsum klang mir noch in den Ohren, als eine Welle einen Mann in meine Nähe trug, der sich ebenfalls an etwas festzuhalten schien. Er rief mir zu: ›Ist Ihre Seele errettet?‹ Ich antwortete: ›Nein!‹ Er schrie hinüber: ›Glauben Sie an den Herrn Jesus Christus, und Sie werden errettet!‹ Für einige Minuten wurden wir wieder voneinander abgetrieben. Dann schrie er wieder: ›Ist Ihre Seele errettet?‹ Meine Antwort: ›Ich fürchte nein!‹ Es folgte sein nächster Zuruf, der ein inständiges Bitten war: ›Wenn Sie an den Herrn Jesus Christus glauben, wird Ihre Seele errettet werden!‹ Und wieder wurden wir von den rollenden Wogen getrennt. Ich hörte, wie er auch anderen seine Botschaft zurief, bevor sie im Wasser versanken und in die Ewigkeit hinüberglitten. Damals, dort, mit fast 4000 Metern Wassertiefe unter mir, schrie ich in meiner Verzweiflung zu Christus um Rettung. Ich vertraute ihm und wurde gerettet. Einige Minuten später hörte ich den Gottesmann rufen: ›Ich gehe unter! Ich gehe unter! Nein, ich gehe hinauf!‹ Dieser Mann war John Harper.«
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