Rein von aller Sünde

Einem alten, sehr kranken Manne las einst seine Enkelin aus der Bibel vor. Als sie zu den Worten kam: "Das Blut Jesu Christi, Seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde" (1. Joh. 1,7), hieß er sie innehalten und fragte ernst: "Steht das dort, mein Kind?" - "Ja, Großvater", war die Antwort. - "Dann lies es noch einmal," sagte der Kranke, "ich habe das noch nie gehört." - Das kleine Mädchen las wieder: "Das Blut Jesu Chirsti, Seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde." - "Ist es ganz gewiss, dass es dort steht?" fragte der alte Mann zum zweiten Mal. - "Ja, ganz gewiss," antwortete das Mädchen. - "Dann nimm meine Hand und lege sie auf die Stelle, denn ich möchte sie gern berühren," sagte der Kranke. Als dies geschehen war, sagte er weiter: "Nun lies es noch einmal." - "Das Blut Jesu Christi, Seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde." Und nochmals fragte der Sterbende: "Bist du auch ganz gewiss, dass dies dort steht?" - "Ja, Großvater, ganz gewiss," erwiderte das Kind. - "Nun denn," fuhr der Sterbende fort, "wenn irgend jemand fragt, wie ich gestorben sei, so sage ihm, ich sei im Glauben an die Worte gestorben: Das Blut Jesu Christi, Seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde." Damit zog der alte Mann seine Hand zurück, sein Haupt sank ins Kissen und sein Geist war entflohen.

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 1154
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