Reichtum und Erfolg bringen kein Glück
Fürst Talleyrand (1754 - 1837) war einer der angesehensten und reichsten Männer in Frankreich. Ursprünglich war er als Priester erzogen, verließ aber diese Laufbahn und warf sich in den Strudel der Staatsgeschäfte. Während der ersten Revolution war er Präsident der Nationalversammlung, dann unter Napoleon I. Oberkämmerer des Kaiserreiches, und auch nach dessen Sturz wusste er sich so klug zu stellen, dass er stets in hohen Würden blieb. Aber bei all seinem Reichtum und Ansehen (sein Vermögen wurde auf 30 Millionen Franken geschätzt) fehlte Talleyrand dennoch das wahre Glück. Am Morgen des Tages vor seinem Tode fand man auf seinem Nachttisch einen Zettel, worauf er selbst geschrieben hatte: "Siehe da, 83 Jahre dahingegangen! Wie viel Sorgen! Wie viel Feindschaft! Wie viel schlimme Verwicklungen! Und alles ohne einen anderen Erfolg als Unruhe im Blick auf die Vergangenheit und ein tiefes Gefühl der Entmutigung und Verzweiflung im Blick auf die Zukunft." Wie eindringlich ertönt es von diesem Sterbebett:
"Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele!"
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