Regeln müssen sein
Das weiß jeder Sportler, jeder, der Mühle oder Schach spielt, oder der etwas tut, wobei man gewinnen oder verlieren kann.
Stellen Sie sich vor, das Schachbrett würde einheitlich übermalt, so dass keine schwarzen und weißen Felder mehr zu erkennen sind; dazu würde man noch abwechselnd und nach Belieben Bauern zu Läufern und Türmen, und den König zur Dame (oder umgekehrt) machen. Schachspielen wäre so unmöglich gemacht. Die beiden Spieler könnten nur noch mit den Fäusten entscheiden, wer »gewonnen« hat.
Das gleiche gilt im Zusammenleben der Menschen. Wenn keine Gesetze mehr verbindlich gelten, wenn keine Maßstäbe für richtig und falsch anerkannt werden, dann dauert es nicht lange, bis die nackte Gewalt regiert. Mir sagte einmal einer: »Die Zehn Gebote sind abgeschafft, jetzt gilt nur noch eins: Du sollst dich nicht erwischen lassen!« Leider hatte dieser Junge den rechten Durchblick. Wenn eine Gesellschaft sich nicht mehr unter Gottes Leitung weiß, machen alle ihre Mitglieder, was ihnen gerade am besten in den Kram passt, und das geht meistens auf Kosten des Nächsten.
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