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Rechtfertigung ist Freisprechung von aller Strafe
1794 war es, in den Tagen der französischen Revolution, als 23 Gefangene seit Wochen zwischen Furcht und Hoffnung schwebend im Kerker schmachteten. Nun war eines Tages ihnen die Gewissheit geworden, dass sie am Morgen in Nancy die Guillotine besteigen müssten. Ehe sie um Mitternacht aus ihrem Gefängnis herausgeholt werden sollte entsteht ein Geschrei in den Gängen: "Robespierre, der das Volk durch eine furchtbare Schreckensherrschaft tyrannisiert hatte, ist tot! Robespierre ist tot! Die Gefängnistüren werden geöffnet: Ihr seid frei!", tönt es den Gefangenen entgegen, die nicht wissen, wie ihnen geschieht. Sie schluchzen, fallen sich um den Hals, lachen und weinen in einem. - Das ist ein Abbild für das, was in der Rechtfertigung geschieht.
Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 1909
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