Porzellan-Christen
C. H. Spurgeon:
Meine ehrwürdige Großmutter hatte ein Service von wertvollem Porzellan, das größtenteils noch vorhanden sein dürfte. Warum es noch existiert? Weil es selten gebraucht wird. Es wurde nur an Festtagen, vielleicht alle sechs Monate, wenn einmal Prediger und Freunde zum Tee kamen, hervorgeholt. Es war ein sehr feines Service von altem Porzellan, das zu gut war, um täglich gebraucht und von Kindern zerbrochen zu werden.
Manche Christen ähneln dieser alten feinen Ware; man darf sie nicht zu oft gebrauchen. Sie sind zu gut, um alle Tage gebraucht zu werden. Sie belehren ihre Dienstboten nicht und versuchen es nicht, die Armen in ihrer Nachbarschaft für Christus zu gewinnen. Aber auf Konferenzen und bei besonderen Gelegenheiten wissen sie gut zu sprechen.
O ihr feinen Porzellanschalen, ich kenne euch. Fürchtet nichts, ich will euch nicht zerbrechen; aber ich möchte euch doch ein wenig durch die Bemerkung beunruhigen, dass von solcher Ware mehr im Schrank als auf dem Tisch zerbrochen wird. Ihr würdet länger dauern, wenn ihr täglich für Christum an die Arbeit ginget. Bedenkt, dass Jesus nicht nur für besondere Veranlassungen da ist; ihr aber auch nicht.
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