Plötzlich zog Nebel auf

Haben Sie schon einmal eine Wattwanderung gemacht? Nicht das ich Sie ängstigen will, aber die Erzählungen sind vielfach und eindringlich. Ich mache ab und zu Urlaub auf der Nordseeinsel Fanö in Dänemark. Bei Ebbe kann man zu Fuß zum Festland laufen. Auf solch einer Wanderung erzählte mir ein Freund von einem Vorfall, der sich folgendermaßen zugetragen hatte. Eine Frau mit ihrer Tochter befand sich auf solch einer Wattwanderung.
Plötzlich zog Nebel auf, der immer dichter wurde. Selbst der Leuchtturm war innerhalb kürzester Zeit nicht mehr zu sehen. Das Wasser kam wieder. Zuerst füllten sich nur die Priele, aber die Gefahr nahte unweigerlich. Die Frau und das Kind hatten keine Chance, denn sie hatten völlig die Orientierung verloren. Am nächsten Tag wurden ihre Leichen angeschwemmt.
Wer hätte den beiden Menschen in dieser Situation helfen können? Die einzige Möglichkeit wäre ein Führer mit Kompass und guter Ortskenntnis gewesen. Die Bedingung dafür, sicher ans Ziel gebracht zu werden, wäre es gewesen, diesem Führer voll und ganz zu vertrauen - ihm zu glauben.
In den entscheidenden Grundfragen unseres Lebens befinden wir uns gleichsam in solch einer Nebelwand. Es gibt genügend Situationen, wo unser Egoismus, unser Stolz, kurz unsere sündige Natur uns auf falsche Wege führt. Satan, der Herr dieser Welt, gaukelt uns Sicherheit vor, das Ende aber ist der Tod. Wir brauchen den, der von sich gesagt hat: »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben« (Johannes 14,6).

Quelle: Leben ist mehr Kalender 1999, Christliche Literatur-Verbreitung e.V., Beispiel 343
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