Personen- oder Güterzug?

Da war ein sehr reicher Mann, der hatte eine einzige Tochter. Eines Tages stellte sich ein Liebhaber ein, der bei dem reichen Vater um die Hand seiner Tochter warb. In wohl gesetzten Worten sprach er von dem Zug seines Herzens zu der Tochter des Hauses.
Der Vater, ein gescheiter Mann, hatte eine Zeit lang zugehört. Nun aber unterbrach er den Werber mit der Frage: "Was meinen Sie mit dem Zug? Ist es ein Personen- oder ein Güterzug?"
Diese Frage ist auch angebracht bei unseren Beziehungen zu Gott. Wir müssen uns fragen, ob es uns bei unserer Liebe zu Gott wirklich um Gott geht oder um irgend etwas anderes neben und hinter Gott; ob wir Gott zu gefallen suchen wirklich aus Liebe zu ihm, ob wir eine geheime Nebenrechnung im Herzen aufmachen  -  nach einer Belohnung, die unserer Frömmigkeit zuteil werden soll.

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 266
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