Nur zerbrochenes Brot kann ausgeteilt werden

Der Leiter der Fackelträgerbewegung, Major Thomas, berichtet: Kurze Zeit nachdem ich alles verlassen hatte, um Jesus zu dienen, besuchte ich eine ältere gläubige Frau. Als wir uns unterhielten, fragte sie: "Sie haben doch die Absicht, sich ganz dem Herrn hinzugeben, nicht wahr? Was wird er Ihrer Meinung nach von Ihnen fordern?" - "Dass ich für ihn arbeite", sagte ich. - "Nehmen wir an, er wollte nicht, dass Sie für ihn arbeiten, was dann?", erkundigte sie sich. "Oh! ich bin überzeugt, dass ich für ihn arbeiten soll", erwiderte ich zuversichtlich. Sie schlug dann Matth. 15 auf und las mir die Geschichte von der Speisung der Viertausend vor. Danach stellte sie mir die Frage, wie es so weit kam, dass eine so große Menge von Leuten völlig satt wurde von einem solch dürftigen Vorrat wie sieben Broten und ein paar kleinen Fischen. "Das war möglich", sagte ich, "weil die sehr begrenzten Lebensmittel, die zur Verfügung standen, in seine Hände gelegt wurden und er sie segnete." Ihr Kommentar zu meiner Antwort machte auf mich einen tiefen Eindruck, der bis heute haften geblieben ist, obgleich ich damals die Bedeutung nicht erfassen konnte. Sie sagte: "Alles Brot, das dem Herrn in die Hände gelegt wurde, musste zuerst von ihm gebrochen und dann ausgeteilt werden. Er teilt nichts aus, was er nicht vorher gebrochen hat, denn ungebrochenes Brot vermehrt sich nicht durch Austeilen. Bruder, ich möchte Ihnen raten, von einer Hingabe an ihn abzusehen, es sei denn, Sie wären bereit, sich brechen zu lassen, wenn durch Sie andern Leben vermittelt werden soll."

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 682
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