Nur durch Gottes Barmherzigkeit vor Schlimmerem bewahrt
Otto Borchert erzählt in seinem Buch "Erkenntnisse" im Blick auf seine Jugendzeit: Wenn ich mich erinnere, wie zweifelhafte, missliche Charaktere unter all den Lehrlingen, Gehilfen, Hausknechten und weiblichen Dienstboten, die im Laufe der Jahre durch das Haus gingen, doch in nicht kleiner Zahl waren - so muss ich dem Worte eines Freundes doppelt Recht geben: "Es ist doch einzig Gottes gnadenvolles Aufsehen gewesen, das in diesen Tagen der Kindheit und Jugend unsere Seelen vor tiefem Falle bewahrt hat."
Albert v. Seld bekennt aus den Erfahrungen seines fast täglichen Verkehrs mit den Insaßen der Strafanstalten und Zuchthäuser heraus: "Aus innerster Überzeugung konnte ich ihnen sagen, dass es Gottes Barmherzigkeit wäre und nicht mein Verdienst, was mich bewahrt hätte vor einer Strafe wie die, welche sie abbüßten."
Der Naturforscher Newton schreibt: "Was mich betrifft, so habe ich kein Recht, einen einzigen Stein auf den schlimmsten Abgefallenen zu werfen. Denn wenn ich auch nicht seine Wege gewandelt bin und nicht gehandelt habe wie er, so wäre ich doch sicher in ähnliche Bahnen geraten, hätte mich die Barmherzigkeit Gottes nicht bewahrt."
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