Nicht verrückt, ich warte auf die Erhörung!

Eine Mutter lag auf dem Sterbebett und der Arzt hatte gerade gesagt: "Ich habe jetzt alles getan, was ich tun konnte." Das älteste, noch ziemlich junge Kind stand nahe bei und hörte diese Bemerkung. Die Kleine brach in Tränen aus und sagte: "Herr Doktor, Sie haben noch nicht alles getan. Bitte, beten Sie doch mit mir zum Heiland, dass Er Mutter gesund macht." Der Arzt ging nicht darauf ein, aber das Kind fiel nieder auf die Knie und betete in einfachen Worten: "O Herr, bitte, mach Mutter besser; der Doktor hat getan, was er tun kann, aber, Herr, du bist der große und gute Arzt. Du kannst sie gesund machen. Wir können Mutter nicht entbehren, lieber Herr, mach sie gesund! Amen." Als das Mädchen dann auf den Knien liegen blieb, sagte der Arzt zu der Pflegerin: "Nehmen Sie das Kind fort, es ist verrückt." - "Nein, Herr Doktor, nicht verrückt," erwiderte die Kleine, "ich warte nur auf die Erhörung."
Während das Kind noch kniete, nahm das Gesicht der Mutter einen ruhigen friedlichen Ausdruck an und die Kranke schlief ein. Nach einigen Stunden erquickenden Schlafes wachte sie viel besser auf. Da sagte das Kind: "Mutter, ich wusste, dass du besser wirst, ich habe Ihn darum gebeten!" Und siehe da, die Mutter ward wieder gesund, ist heute noch ein lebendiger Beweis von der Macht des Heilandes über Krankheit und Tod, sowie von Seiner Liebe und Treue in der Erhörung gläubiger Gebete.

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 1028
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