Nicht schwach genug, um gerettet zu werden

C. H. Spurgeon:
Ich habe von einem Schwimmer gehört, welcher sich ins Wasser stürzte, um jemand zu retten, der in Gefahr war, zu ertrinken. Dieser Arme sank mehrmals unter und die Zuschauer wunderten sich darüber, warum der Retter ihn nicht sogleich ergriff und ans Land brachte. Er schwamm zwar ganz in seiner Nähe, aber er hielt sich von ihm frei und ließ ihn abermals untersinken; erst dann schwamm er auf ihn zu und ergriff ihn und brachte ihn ans Land. Als er von jemand gefragt wurde, warum er denn den armen Menschen erst habe untersinken lassen, antwortete er: "Anfangs war er noch zu stark, als dass ich ihn hätte retten können; er würde mich mit hinuntergezogen haben und so ließ ich ihn erst sinken und alle eigne Kraft verlieren; danach wusste ich, dass ich ihn würde ans Land bringen können." - In gleicher Weise müssen manche von euch erst untergehen, ehe ihr schwach genug seid, um gerettet werden zu können. Es ist nicht eure Stärke, sondern eure Schwäche, nicht eure Gerechtigkeit, sondern eure Sünde, die euch in den Stand setzt, gerettet zu werden. Ich meine, meine Armut ist die beste Empfehlung für mich, mein Elend meine beste Befähigung, Barmherzigkeit zu erlangen. Je tiefer ihr vor dem Kreuz Christi im Staube liegt, desto gewisser könnt ihr sein, dass Gott euch Gnade gibt, sobald ihr Christi Versöhnungswerk im Glauben annehmt.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 541
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