Nicht mäßigen, radikal bekämpfen

Der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley betonte 1939 auf der vom Hauptamt für Volksgesundheit [...] veranstalteten Reichstagung "Volksgesundheit und Genussgifte" in Frankfurt die Schwere, aber auch die Notwendigkeit des Kampfes gegen den Missbrauch der Genussgifte. Er selbst habe vor fünf Jahren dem Gift entsagt und zwar nicht, weil es ihm der Arzt untersagte, sondern weil er eingesehen habe, dass er vor der Wahl stehe, entweder seine Aufgaben zu meistern oder allmählich in seiner Leistung durch die Genussgifte beeinträchtigt zu werden.
"Wenn einer einsehe, dass seine Aufgaben unter dem Gebrauch von Genussgiften auch nur im allergeringsten leiden, so müsse er dem Gift entsagen."
"Ich glaube nicht", so sagte Dr. Ley laut "Völkischer Beobeachter" wörtlich, "an Mäßigung. Der Kampf muss entweder radikal geführt werden oder er wird sein Ziel nicht erreichen. Wir werden die Jugend nicht dazu bringen, das Rauchen und Trinken zu lassen, wenn wir ihr sagen, dass es Gift sei, sondern wenn wir sie dazu erziehen, dass sie einsieht, wie unmännlich es ist, sich so zu benehmen."

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 60
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